Immer wieder hört man von Stammzellen, die Krebs ausgelöst haben sollen. Was all diese Fälle gemeinsam hatten und wieso ein solches Risiko in unserem Institut ausgeschlossen ist, erfahren Sie hier.

Wie funktioniert die Stammzelltherapie?

Bei dieser Therapie werden Stammzellen aus dem eigenen Knochenmark oder Fettgewebe entnommen und in das Zielgewebe, z. B. ein abgenütztes Gelenk, gespritzt. Die Stammzellen helfen bei der Reparatur und bewirken, dass sich neues und gesundes Gewebe bildet. Es handelt sich also um eine körpereigene Heilungsmethode. Der Eingriff ist gering belastend, im Wesentlichen komplikationslos und es ist keine anschließende Ruhigstellung notwendig. In der Vergangenheit wurde die Stammzelltherapie vor allem bei Blut- und Krebserkrankungen eingesetzt. In den letzten Jahren wird diese Therapieform aber vermehrt auch bei der Behandlung von Arthrose angewendet. Damit können Gelenksabnützungen und die damit verbundenen Schmerzen wesentlich reduziert und sportliche Aktivitäten schnell verbessert werden.

Wie erfolgreich eine Stammzelltherapie ist und wie signifikant Schmerzen bei Arthrose reduziert werden können, zeigt diese Studie.

Stammzellentherapie

Im IRM werden Stammzellen bei der Therapie weder manipuliert noch stimuliert. | Quelle: Getty Images via Canva.com

 

Stammzelltherapie: Wie sicher ist die Anwendung?

Im Institut für regenerative Medizin verwenden wir zur Stammzelltherapie Knochenmarkpunktat aus dem Beckenkamm und dem Fettgewebe. Dieses enthält neben Zellen auch Blutbestandteile und Botenstoffe. Wir verwenden also ausschließlich körpereigene Zellen. Diese werden bei uns auch nicht manipuliert oder stimuliert. Unsere Zellen verlassen den Operationsraum nie – sie werden innerhalb derselben Sitzung entnommen, gereinigt und anschließend wieder implantiert. Dadurch sind die möglichen Nebenwirkungen bei einer Stammzelltherapie im IRM äußerst selten. Lediglich blaue Flecken bei der Entnahme wurden bisher in unserem Institut beschrieben.

 

Kann durch eine Stammzelltherapie Krebs ausgelöst werden?

Es gibt Publikationen und Studien, die von schweren Nebenwirkungen bis hin zur Entartung von Zellen, also der Entstehung von Krebs, bei einer Stammzelltherapie berichten. All diese Berichte haben eines gemeinsam: Die Zellen wurden in den angegebenen Fällen nach der Entnahme manipuliert, das heißt, es wurde das Genom verändert, es wurden Wachstumsfaktoren oder Hormone zugesetzt, die Zellen zur Teilung angeregt und bis in die x-te Tochtergeneration gezüchtet und dann erst später wieder implantiert. Durch diese Manipulation ist die Wirkung, die die Stammzellen im Körper entfalten, unklar und daher ist dieses Vorgehen auch per Gesetz in der Europäischen Union verboten.

Was in Österreich erlaubt ist und auch häufig gemacht wird, ist die Stimulation von Stammzellen mit gewissen Botenstoffen, Hormonen oder Medikamenten vor der Entnahme. Wir lehnen jedoch auch dieses Vorgehen zum Schutz unserer Patientinnen und Patienten strikt ab. Die Stammzellen gewinnen wir ausschließlich durch ein zertifiziertes Verfahren entsprechend dem Medizinproduktegesetz und allen gängigen Regularien.

Alle Infos zu unserer Methode der Stammzelltherapie erfahren Sie in unserem FAQ.

 

Wie kann ich sicher sein, dass meine Stammzelltherapie risikoarm ist?

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Die Manipulation von Stammzellen ist in der EU per Gesetz verboten. | Quelle: Science Photo Library via Canva.com

Grundsätzlich gelten in Österreich und der EU diesbezüglich strenge Vorschriften und die Zellen müssen bei einer Therapie mit besonderer Sorgfalt behandelt werden. Trotzdem ist es empfohlen, eine Stammzelltherapie ausschließlich in Instituten durchführen zu lassen, die eine sanitätsbehördliche Berechtigung vorweisen können. Angeboten von diversen einzelnen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sollte man also mit Vorsicht begegnen. In den letzten Jahren ist zudem eine Vielzahl an Geräten aufgetaucht, die Stammzellen auf verschiedene Arten reinigen. Diese Ansätze unterscheiden sich so stark, dass auch die Qualität der verabreichten Substanzen stark variiert (manchmal sind sie zellarm, manchmal zellreich etc.) – also nicht empfehlenswert.

Das IRM in Graz ist seit vielen Jahren die erste Krankenanstalt in Österreich, die eine ausschließliche Bewilligung für den Einsatz der Stammzelltherapie in der Orthopädie und Neurologie hat. Wir betreiben darüber hinaus seit einigen Jahren eine wissenschaftliche Kooperation mit Einrichtungen der Medizinischen Universitäten in Graz, Wien und München. Gemeinsam analysieren wir, welche Zellen und Proteine wir bei unseren Patientinnen und Patienten gewinnen und welche Zellen mit welchen Oberflächeneigenschaften zu welchem klinischen Erfolg führen.

 

 

Sie sind an einer Stammzelltherapie interessiert? Wenn Sie Fragen haben, rufen Sie uns unter + 43 316 908204-11 an. Wir beraten Sie gerne, ob auch Sie für eine Stammzelltherapie in Frage kommen. Dafür bereiten Sie am besten schon einmal die Fragen unter „Bin ich der richtige Patient" vorab vor. Oder füllen Sie einfach online unser Kontaktformular aus.

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